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Geschichte

Die Paracelsus-Apotheke besteht seit über 60 Jahre

Geschichte

Ein traditioneller Familienbetrieb in der dritten Generation, begonnen hat alles mit dem Gründungsvater Viktor Palten.

VIKTOR PALTEN

Geboren am 25. Juli 1906 als einer von 4 Geschwistern (3 Söhne und 1 Tochter) in Ruma bei Belgrad. Seine Eltern hatten einen Gasthof und konnten ihrem jüngsten Sohn das Studium der Pharmazie in Agram (Zagreb) ermöglichen, welches er im Alter von 25 Jahren abschloss. Nach dem Studium begann er als Pharmazeut in einer Apotheke in Marburg, wo er auch seine große Liebe Anny Lotz kennenlernte, die er 1931 ehelichte.

Anny und Viktor Palten

1938

übernahm Viktor die Spitalsapotheke in Lienz, während Anny dort als Krankenschwester tätig war. Während des Zweiten Weltkrieges war er im Rang eines Oberleutnants als Lazarett-Apotheker u.a. in Zell am See tätig. Als Offiziersgehilfe wurde ihm der Gefreite Alexander Wukanigg zugeteilt, was sich später als Fügung des Schicksals herausstellen sollte. Nach Kriegsende (1945) musste die deutschsprachige Volksgruppe die ehemalige Süd-Steiermark verlassen.

Einige Zeit lang musste sich Viktor in Österreich als Knecht, Straßen- und Sägearbeiter verdingen, um seine Familie zu ernähren. Im Jahr 1945 war er als Apotheker in einer Pöllauer Apotheke tätig und bekam 1950 über den damaligen Grazer Bürgermeister Dr. Speck eine Anstellung als Rezept-Taxator bei der steirischen GKK.

1955

wurde ihm eine Stelle in der Zentralapotheke in Linz angeboten. Also zog er mit Anny und seinen 2 Kindern, Sigrid und Roland, nach Linz. Von seinem Freund Alexander Wukanigg, mit dem er auch nach dem Krieg immer schriftlichen Kontakt hatte, erfuhr er, dass ein Großteil der Weizer Bürgerschaft den Wunsch nach einer zweiten Apotheke in Weiz hatte.

Früher gab es in der ländlichen Bevölkerung Gerüchte , dass Menschen in Apotheken zu Arzneimitteln verarbeitet würden.

Geschichte
Paracelsus Apotheke um 1930

LUSTIGE ANEKDOTEN

Früher war gerade unter der ländlichen Bevölkerung das Gerücht stark verbreitet, dass Menschen in Apotheken zu Arzneimitteln verarbeitet würden. Der Grund für diesen unverständlichen Aberglauben geht auf das Mittelalter zurück, wo Apotheker für teures Geld Mumien aus Ägypten importierten, um sie in zerriebenem Zustand als das Arzneimittel „Mumia“ zu verkaufen.

 

„Mumia“ wurde damals unter anderem bei Halsweh, Schwindel, Gicht und Kopfweh von Ärzten verordnet. Eines Tages war eine Kundin nach Dienstschluss noch in die Apotheke gekommen, um ein Medikament abzuholen. Viktor sperrte nach ihrem Eintreten die Tür hinter ihr zu, damit keine weiteren Kunden nachkämen. Die Frau glaubte, ihre letzte Stunde sei gekommen, und hämmerte laut schreiend gegen die Ausgangstür, bis Leute auf sie aufmerksam wurden und versuchten, die versperrte Tür gewaltsam von außen zu öffnen. Schnell wurde die Tür von Viktor entriegelt , um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Manche Kunden glaubten, dass sich beim Betreten der Apotheke eine Falltür zum Keller öffne und sie als „mumia“ enden würden. Daher kam es vor, dass dem verdutzten Apotheker nach dem Läuten der Glocke das Rezept mittels eines langen Stockes überreicht wurde. In der Paracelsus-Apotheke hatten wir früher einen Stammkunden, der eine übertriebene Angst vor Keimen hatte. Er öffnete die Klapptür immer nur mit dem Ellbogen und zahlte stets mit mit Desinfektionsmittel getränkten Geldscheinen.

Mag. Roland Palten

Roland Palten

Durch die häufigen Umzüge seiner Eltern war Roland nie länger als 2 Jahre an einer Schule, was sich nicht gerade positiv auf seinen Fleiß und seinen Notendurchschnitt auswirkte. Roland ging daher ohne Abschluss vom Gymnasium ab und arbeitete nach dem Militärdienst im elterlichen Betrieb. Nebenbei besuchte er die Arbeitermittelschule, wo auch seine große Liebe für Geschichte und Latein entstand. Seine Kinder kennen ihn als strengen Vokabel-Prüfer und als jemanden, der über „das geschichtliche Unwissen der heutigen Jugend“ nur den Kopf schüttelt. In der Arbeitermittelschule übersprang Roland mehrere Klassen, konnte bereits nach 4 Jahren seine Matura machen und begann im Anschluss ein Studium der Pharmazie in Graz.

Apothekerfamilie Palten

Während der Ferien absolvierte er ein zweimonatiges Praktikum beim pharmazeutischen Großhandel HERBA in Graz. Dort lernte er auch ein junges, temperamentvolles Mädchen namens „Hannerl“ kennen. Sie sollte seine spätere Ehefrau werden und ihm 3 Kinder schenken: Isolde, Knut und Solveig.

1989

übernahm Roland nach dem Tod seines Vaters Viktor die Betriebsleitung und ist seither maßgebend für das Erscheinungsbild der Paracelsus-Apotheke verantwortlich. Seine Frau „Hanni“ unterstützte ihn wo sie nur konnte und hat sich als „gute Seele“ des Betriebs verdient gemacht. 2004 traten seine Tochter Isolde und 2011 sein Sohn Knut als Pharmazeuten und Stellvertreter in den Betrieb ein.

Seit 1958

ist viel passiert: Die Apotheke wurde dreimal umgebaut, einmal unter Viktor und zweimal unter Roland. Vor ein paar Jahren wurde das Angebot auf die Citykosmetik mit Gesichts- bzw. Fußpflege und neuerdings auch Massage ausgeweitet. Seither kümmern sich Simone, Beate und Silvia um die körperlichen und seelischen Bedürfnisse unserer Kunden. Unseren Kunden steht auch ein großer Kundenparkplatz zur Verfügung.

2012

wurde eine weitere Modernisierung der Fassade und des Daches durchgeführt.

2016

erfolgte ein großer Zubau mit Aufenthaltsraum, Küche, Garderobe und eigenem Seminarraum für bis zu 40 Personen.

2022

wurede um unseren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen, die gesamte Beleuchtung (über 300 Lampen !) gegen umweltfreundliche LED – Leuchtkörper getauscht und zusätzlich die Heizung von Gasheizung auf Fernwärme umgebaut. Eine großflächige Photovoltaikanlage ist auch schon in Planung.

2023

übernimmt Frau Mag Isolde Palten – Giakoumakis von ihrem Vater Roland die Geschäftsführung und führt den Betrieb zusammen mit ihrem Bruder Mag Knut Palten als Gesellschaft.

Mittlerweile zählt die Paracelsus-Apotheke zu den modernsten und mit gut 25 Mitarbeitern zu den größeren Apotheken in Österreich. Dass es soweit kommen konnte, verdanken wir nicht zuletzt unseren Kunden.
Geschichte

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